1. BlutLust-Zusammenkunft
am 14.Jan. im Jahre 2004 a.D.
zum Thema

Vampirismus

Ein zwanzigköpfiges Publikum fand sich zur ersten BlutLust-Zusammenkunft am 14. Jänner im Jägerstüberl ein. Das Thema „Vampirismus“ schien ein breites Spektrum an Interessierten anzusprechen und so zeigten sich die Gäste vielfältig „bunt“: Von Gothics über Cineasten, Künstlern und SMlern – die Bandbreite war groß und versprach einen interessanten Diskussionsabend.

Nach der Begrüßung und einigen kurzen Einleitungsworten des werten Herrn Doktors kam sogleich der rege Austausch der „BlutLüsternen“ in Gang. Der Vampir in seiner historischen Entstehung, sowie in Literatur und Film war ebenso Thema von zahlreichen Ausführungen, wie die persönliche Beziehung zu Blut und dessen „Saugern“.

Fragestellungen waren unter anderem, was den Reiz des Beißens ausmache und warum es auf die meisten Vampirfilm-Seher einen erotisierenden Reiz ausübe. Machtdemonstration und Hingabe waren die einhelligen Antworten der Anwesenden. Grundsätzlich habe ein Vampir zumeist all die Eigenschaften, die der Mensch anstrebe; er verkörpere also ein unerreichbares Ideal. Ewiges Leben, Schönheit, Macht, Wissen und Unwiderstehlichkeit sind Attribute, die einen Vampir kennzeichnen und die die Menschheit schon seit Gedenken zu erlangen versucht.

Weniger homogen waren die Meinungen über die Lust am Blut. Widerstrebende Gefühle bezüglich des Lebenssaftes wurden laut, der aufregend und zugleich auch abstoßend sein kann. Abhängig von Menge des fließenden Blutes und der Situation ist der Grat zwischen Abscheu und Ekel und Leidenschaft und Gier oft sehr schmal. Kaum jemand würde in einer Unfall-Atmosphäre Lust empfinden, wohl aber in einem Augenblick der Ruhe, in der man das satte Rot als kleines Rinnsal auf weißer Haut fließen sieht. Farbe wie auch Geschmack stehen im Zentrum des Lustgewinns; aber auch die zuzufügende Verletzung, die das Bluten erst möglich macht, übt ihren Reiz aus.

Erst gegen Mitternacht löste sich die Diskussionsrunde auf, nicht aber, ohne den neuen Termin und Themenvorschläge wahrzunehmen.

Inga Stumpf