it leichter Verspätung begann der Themenabend „Horrible Lust“ vor zahlreichem Publikum im Wiener Ammerlinghaus. Nach einleitenden Worten von Libertine-Obmann Robert begann Wolf Hoog mit einer kurzen Einführung in das auf den ersten Blick doch mysteriöse Thema. Was verbirgt sich hinter der Begrifflichkeit? Was wird die Zuhörer heute erwarten? Film- und Musikbeispiele, Textpassagen aus Prosa und Poesie, historische Persönlichkeiten, alte und Gegenwartskunst und philosophische und psychologische Aspekte der „Lust am Gruseln“ sollten den Abend gestalten.
arum empfinden wir überhaupt Lust am Gruseln? Diagnosen von Krafft-Ebing und Freud sollen helfen, Redewendungen wie „der kleine Tod“ zu verstehen, die in den Alltag übergegangen sind, und nur noch selten als morbid wahrgenommen werden.
och nicht erst mit der Erwachsenensexualität erreicht die Attraktivität des Bösen den Menschen: Bereits in der Kindheit wird der Grundstein für den Reiz der „bösen Buben“ gelegt: Sei es der böse Wolf aus dem Märchen oder Geschichten über Hexen, Feen und Elfen – schon früh werden wir mit der gruseligen Lust konfrontiert.
ythen und Sagen über „horrible Gestalten“ begleiten uns seit jeher: Historische Persönlichkeiten wie Jack the Ripper oder Vlad Tepes waren zu ihrer wie auch unserer Zeit ein reizvolles Thema. Und so spannen sich Geschichten um die „Übeltäter“, am meisten wohl über den karpatischen Blutsauger-Grafen Dracula – und ihm und seinen vampirischen Nachfolgern widmete sich ein weiterer Punkt des Themenabends:
ämatophilie, die Lust am Blut, sowie der Vampirismus wurden ausführlich dargestellt. Angefangen bei der Geschichte über die weltweite Ausprägung bis hin zu modernen Vampiren im Film: Nosferatu, Dracula und Co jagten den Zuhörern einen Schauer über den Rücken.
icht weniger gruselig: Andreas’ Abhandelung über die Nekrophilie und den Kannibalismus. Filmausschnitte brachten den Themenabend-Besuchern auf teils amüsant obskure, teils brutale Weise die Lust am Tod und den Hunger auf Menschenfleisch näher.
ass „Horrible Lust“ aber nicht nur in Film und Historie stattfindet und –fand, belegten Beispiele aus der Gegenwartskunst: Musik und dazugehörige Videoclips von Nick Cave, Marilyn Manson, Sopor Aeternus und Rammstein und auch Bilder und Photos von u.a. Helmut Wolech, Luis Rojo, Gerald Brom und Dorian Cleavenger belegen, dass sich auch heute immer noch und immer wieder Künstler auf vielerlei Weise mit Verfall, Tod und Grauen beschäftigen.
ach mehr als zwei gruseligen, informativen und spannenden Stunden geht der Themenabend zu Ende – doch Stoff zur Diskussion blieb dennoch. Also beschloß man, aus dem einmaligen Themenabend mehrmals stattfindende Zusammenkünfte zu machen – BlutLust entstand. Nähere Informationen zu den Treffen und den geplanten Themen sind auf den nachfolgenden Seiten zu finden.